Geschichte & Zukunft Serendipalms

Die Geschichte & Zukunft Serendipalms begann Ende 2006, als Dr. Bronner’s nach einer Quelle für Fair Trade und Bio zertifiziertem Palmöl suchte. Dr. Bronner’s setzt Biopalmöl – oder genauer Palmfruchtöl – nur in seinen Stückseifen ein, denen es Härte verleiht und frühzeitiges Weichwerden in der Seifenschale verhindert. Da es weltweit kein glaubwürdiges Fair Trade Palmöl gab, begann die Firma 2007, in Zusammenarbeit mit der NGO Fearless Planet in Accra, ihr eigenes Bio Palmölprojekt in der Gegend um die Kleinstadt Asuom mit ca. 10.000 Einwohnern aufzubauen. Asuom liegt im Kwaebibirem District in Ghanas Eastern Region, ca. 150 km nordwestlich von der Hauptstadt Accra. Dort bauten Kleinbauern seit den 1970ern Ölpalme, Kakao, Zitrus, Mais und Cassava an. Die Gegend hatte auch bereits eine Palmöl-Infrastruktur: es gibt zahlreiche kleine Mühlen, sogenannte Cramer, die für den einheimischen Lebensmittelmarkt produzieren aber auch das Großprojekt der Firma GOPDC mit Monokultur-Plantagen großer zentraler Verarbeitung und Zukauf von Kleinbauern. Beides diente uns als Vergleich.
Zunächst überzeugten wir die ersten 200 Kleinbauern vom Umstieg auf Bioanbau. Wir stellten 4 Agrartechniker ein und bauten das Internal Control Systems (ICS) auf, ein Qualitätsmanagementsystem das für die Fair Trade und Bio Zertifizierung nötig ist. Es folgte der Bau einer zunächst sehr kleinen Verarbeitungsanlage; 2009 begannen kommerzielle Produktion und Export. Das ursprüngliche lokale Management war dem Ausbau und der zunehmenden Zahl von Bauern und Mitarbeitern langfristig nicht gewachsen. So bauten wir allmählich ein professionelles Managementteam auf. Heute sind das ca. 20 motivierte Mitarbeiter aus Agrarwissenschaft, Buchhaltung, Personalführung und Technik. Dass Sie mit ihren Familien aus den Städten Accra und Kumasi aufs Land zogen und das Leben und ihre Rolle dort schätzen zeigt, dass man Landflucht umkehren kann, wenn man Menschen qualifizierte und gut bezahlte Arbeit anbietet.
Serendipalms Erfolg mit Produktion und Vertrieb von Biopalmöl an Firmen wie Dr. Bronner’s, Rapunzel und GEPA, und unsere Erfolge vor Ort zeigen, dass verantwortlich betriebener Handel und Produktion sehr wohl der Kern nachhaltiger ländlicher Entwicklung sein können. Durch Umstellen von Kleinbauern auf nachhaltigeres und profitableres Wirtschaften, durch Führen eines Betriebes mit Vision, gutem Betriebsklima und partnerschaftlichen Kunden und durch Realisierung von Fair Trade Entwicklungsprojekten, kann man die ganze Gemeinde motivieren. Die Geschichte & Zukunft Serendipalms birgt viel spannendes in sich.

Was bringt Serendipalms Zukunft?

Natürlich schafft und liefert unser bisheriger Erfolg neue Ideen für einen weiteren Ausbau des Projektes. Wir optimieren derzeit den gesamten Produktionsbetrieb und werden ihn durch wachsende Nachfrage auslasten, bis zu ca. 1.000 Tonnen Palmöl pro Jahr.
Wir unterstützten mehrere hundert unserer Bauern bei der Umstellung ihrer konventionellen Kakaoproduktion auf Biomethoden und nehmen kontinuierlich neue Kakoabauern in unser Projekt auf. Zwei bereits bio-zertifizierte Kooperativen in der Gegend um Kumasi werden ab 2019 durch bio- und Fair Trade zertifizierte Kakaobohnen unser Angebot erhöhen. Wir haben bereits 2 kommerzielle Farmen nach dem Prinzip der dynamischen Agroforstwirtschaft aufgebaut. Mit Hilfe von Förderungen, z.B. aus dem UK, werden wir bis 2020 mehrere hundert Bauern in dieser Methode schulen, die höhere Erträge, Regeneration von Böden und die Sequestrierung von atmosphärischem CO2 miteinander verbindet. Ein wichtiges Sozialprojekt wird der Aufbau eines Montessori Kindergartens für die ca. 120 Kinder und Enkel unserer Mitarbeiter und anderer Eltern aus Asuom sein. Für diese Kinder gibt es bisher keine attraktive Vorschulalternative in Asuom.
Seit 2010 erhält Serendipalm zunehmend Besuche von Kunden, Fair Trade Handelsorganisationen, Förderprogrammen und NGOs, die im Bereich ländliche Entwicklung tätig sind. Unser größter Wunsch: dass unser Beispiel andere Firmen anregt, ihre Wertschöpfungskette umwelt- und sozialfreundlich umzugestalten. Es lohnt sich in vieler Hinsicht.


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